Des Lebens völlig überdrüssig
für Menschen einfach überflüssig,
sitz ich dort hinten in der Ecke
eingerollt wie eine Schnecke.
Schon Jahre lang vergeblich warten
auf einen Mensch mit Haus und Garten,
langsam nagt der Zahn der Zeit
vielleicht ist´s Ende nicht mehr weit ...
Doch was ist das – wer bleibt da stehn?
Das habe ich noch nie gesehen!
Ein Mensch schaut mich verwundert an,
ob man den begrüssen kann?
Gross und schwarz erheb ich mich,
die Knochen tun mir weh von Gicht,
komm langsam wedelnd auf Dich zu ...
du bleibst stehen – voller Ruh -
Schaust mir ganz tief in meine Augen,
ich vermag es kaum zu glauben:
Eine Leine in der Hand ...
ich bin außer Rand und Band!
Nett scheinst du zu mir zu sein,
leg meinen Kopf dann auf dein Bein,
du tätschelst mich – was tut das gut,
in Wallung gerät mein altes Blut!
Genau der ist es – soll es sein ...
trügt er nicht der schöne Schein?
Hinein ins Auto, geht nicht mehr raus
und bald sind wir in Deinem Haus.
Ein Garten, Wiese, Sonnenschein
hier ist es schön zu Haus zu sein!
Jetzt weiß ich, dass auch alte Hunde,
finden ihren Mensch zum Bunde.
Ich verspreche hoch und heilig:
Mit dem Sterben ist´s nicht eilig!
Will dir guten Dienst erweisen
und mit Dir in den Urlaub reisen.
Dein Hab und Gut gar gut bewachen,
vielleicht bring ich dich auch zum lachen -
oder einfach nur da liegen,
Streicheleinheiten auch mal kriegen -
morgens neben dir erwachen,
den Kopf auf deinen alten Sachen.
Hier bleibe ich – hier will ich sein
mit Dir zusammen – nicht mehr allein